Bettina Ramm
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Sarg

Wann ist es Zeit, die Vergangenheit loszulassen? Und wie bringen wir Liebe in eine Welt voller Angst?

28.05.2025

Im Frühjahr 1945 gab es in der kleinen Stadt Demmin in Mecklenburg-Vorpommern eine große Tragödie. Aus Angst vor der einmarschierenden Roten Armee nahmen sich zwischen 900 und 1.200 Menschen das Leben. Eine Zeitzeugin berichtet, die Stadt stand lichterloh in Flammen.

Das ist jetzt 80 Jahre her. Fast ein ganzes Menschenleben. Und dennoch lebt das Trauma jedes Jahr erneut auf, wenn am 8. Mai der Trauermarsch stattfindet, der sich mittlerweile zu einem Demo-Wahnsinn entwickelt hat.

Was ich vor allem fühle, wenn ich die Bilder sehe, ist Angst - auf allen Seiten. Angst ist die Abwesenheit von Liebe. Und ich frage mich: Wie würde das aussehen, wenn die Liebe hier Einzug halten würde? Und was hat das alles mit mir zu tun?

Der Trauermarsch in Demmin

Die kleine Band Linebug, bestehend aus Sängerin Line und ihrem Künstler-Mann Christian, war am 8. Mai vor Ort und hat das Geschehen nicht nur gefilmt und kommentiert, sondern auch ein sehr berührendes Lied dazu geschrieben und aufgenommen.

Ich liebe Linebugs Kunst, und auch diesmal ist es wieder ein sehr feinfühliger Song, der eine dritte Partei auf den Schirm holt, die am Tag selbst eher ungesehen bleibt: Die Bürger von Demmin, vielleicht sogar Zeitzeugen, die selbst Familienmitglieder in der großen Tragödie verloren haben, und die sich in ihrer eigenen Trauer total missverstanden und gleichzeitig vom Geschehen sehr verängstigt fühlen. Das Musikvideo verlinke ich am Ende dieses Beitrags.

So gibt es also drei Parteien - den eher rechtsorientierten Trauermarsch, die linke Gegenbewegung und die verängstigten Dritten, die an diesem Tag nicht auf die Straße gehen. Alle haben Angst. Alle glauben, die Angst sei ein Produkt dessen, was geschehen ist, gerade geschieht oder geschehen könnte. Dabei ist das gar nicht wahr.

Und es gäbe eine ganz andere Option, auf die Dinge zu schauen - aus der Liebe. Das beginnt immer bei uns selbst. Also in meinem Fall bei mir.

Wie kann ich Liebe in die Geschichte bringen? Vielleicht mit diesem Blogbeitrag. 💖

Was geschehen ist, ist geschehen

Müssen wir der Toten gedenken? Ich glaube, wir müssen das nicht. Jeder Mensch verlässt irgendwann seine physische Hülle, manche früher, manche später. Ob wir ihrer gedenken oder nicht macht für sie keinen Unterschied - nur für uns selbst.

Aber natürlich dürfen wir trauern. Ich will das niemandem nehmen (by the way - wir dürfen auch Angst haben, wütend sein etc., es geht nicht darum, dass irgendwelche Gefühle falsch sind). Wir dürfen das sogar in der Art, die sich für uns persönlich am besten anfühlt.

Trauer ist vermutlich sogar gesund. Sie hilft uns, aus dem Schmerz wieder in die Liebe zu kommen. Wir arbeiten uns die Bewusstseinsskala nach Dr. David R. Hawkins entlang Step by Step wieder nach "oben".

Bewusstseinsskala HawkinsBewusstseinsskala nach Dr. Hawkins

Aber wenn wir zu lange an Trauer, Wut, Angst und Schuld festhalten, verletzen wir uns nur selbst. Wir leiden, ohne dass es jemandem hilft. Dann verfehlt Trauer ihren Zweck.

Vergangenheit existiert nur in unserem Kopf. Sie ist vergangen und damit nur noch in unserer Fantasie. Wenn wir an ihr festhalten, lassen wir sie immer wieder erneut aufleben. Wir lassen sie nicht ruhen, und die Frage ist: Warum tun wir das?

Warum halten wir trotzdem fest?

Die Antwort ist einfach: Weil wir glauben, das sei richtig so.

Wenn wir genauer hinschauen, wird es augenscheinlich komplexer. Wir denken, wir müssen für Gerechtigkeit sorgen. Wir glauben, wir seien es den Toten schuldig. Wir wollen, dass nicht vergessen wird (weil wir Angst haben, dass sonst etwas Ähnliches erneut geschieht). Wir wollen aufrütteln. Oder wir handeln aus Gewohnheit, wir hinterfragen es nicht.

Am Ende steht jedoch wieder genau ein Grund: Wir glauben, es sei das Richtige, aus dem Missverständnis heraus, woher unsere Gefühle kommen. Wir glauben, unsere Gefühle seien aus der Vergangenheit verursacht, aus dem, was geschehen ist - und wir glauben, unsere Gefühle seien der Wegweiser, der uns sagt, dass eine Demo genau die richtige Reaktion darauf sei.

Wir glauben, Angst käme von den Dingen im Außen - und unsere Wut und unser Hass seien die richtige Antwort darauf.

Aber so kann das Trauma niemals heilen. So erhalten wir nur das aufrecht, was uns verletzt.

Unsere Gefühle kommen in Wahrheit nur aus unseren Gedanken. Sie sagen nichts über die Vergangenheit - und auch nichts über das, was gerade geschieht. Sie sagen nur, auf welchem Bewusstseinslevel ich mich gerade befinde und welche Qualität meine Gedanken haben.

Einfach gesagt: Höre ich gerade der Angst zu oder der Liebe?

Der wahre Wegweiser sagt - wenn ich in der Angst bin, ist es besser, wenn ich auf ihre Ratschläge zur Handlung nicht reagiere.

Angst erhält sich selbst aufrecht, indem sie uns was vormacht. Wir - kollektiv - sind erst in der Lage, Angst zu durchbrechen, wenn wir uns weigern, sie ernst zu nehmen.

Angst und Liebe sind leicht zu verwechseln

Angst ist ein kleines Miststück. Sie verkleidet sich als Trauer, als Schuld oder Beschuldigung, als Wunsch nach Ausgleich, als Weigerung zu vergessen. Und auch als ein leiser innerer Widerwille bei den Einwohnern, denn die meisten Demonstranten waren zumindest in diesem Jahr gar keine Ortsansässigen.

Sie sagt von sich selbst, sie sei angemessen, total normal und sogar "gesunder Menschenverstand".

Ich habe Angst sogar sehr lange mit Liebe verwechselt. Ich dachte, wenn ich mir Sorgen um jemanden mache, sei das ein Ausdruck von Liebe. Oder wenn ich auf der Seite der "Guten" stehe.

Heute sehe ich das nicht mehr so. Liebe ist für mich eine völlig andere Kraft.

Liebe verurteilt nicht. Liebe vertraut.

Wo Liebe ist, ist nur Mitgefühl und Verständnis. Liebe verurteilt nicht.

Ich könnte jetzt den Finger heben und sagen - ihr seid alle falsch, ihr seid voll im Missverständnis, ihr müsst doch mal auf die Liebe hören! Früher hätte ich das gemacht. Aber auch das ist Angst.

Liebe fängt bei mir an. Bei meiner eigenen inneren Wahrnehmung, meinen Urteilen, meiner Sicht auf die Menschen.

Nur Liebe heilt. Der gehobene Zeigefinger nicht.

Darum übe ich mich in der Urteilsfreiheit. Schaue auf die Szene und fühle: Wo ist noch Angst in mir? Wo sitzt Trauer? Wo will sich Wut Gehör verschaffen? Wo fühle ich mich unsicher, ungehört, ohnmächtig?

Das sind MEINE Schatten, die nichts mit dem Außen zu tun haben. Wenn ich sie nach außen projiziere, trage ich auch nur wieder meinen Teil dazu bei, dass die Wut, das Unverständnis, das Gegeneinander weiterlebt.

In meiner stillen Liebe frage ich mich - was kann ich tun? Wie kann ich Liebe nach außen tragen statt Angst?

Die Antwort kam schnell: Schreibe einen Blogbeitrag. Schreibe über Angst und über Liebe. Darüber, dass Vergangenheit eine Illusion ist, dass wir sie festhalten dürfen, aber es nicht tun müssen - nicht für uns und nicht für andere. Dass wir mit unserer Gegenwehr die andere Seite nur beflügeln, sie stärken. Sei dabei Liebe und fühle, was in dir hochkommt.

Du musst nichts verändern. Sei einfach nur Liebe, so gut du kannst.

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber in mir ist dieses "Da muss man doch was tun" sehr präsent. Es ist fast ein Reflex, darüber nachzudenken, wie ich die Menschen und ihr Denken verändern kann. Dieser Wunsch hat meine ersten Jahre nach den 3 Prinzipien sehr geprägt.

Bis ich irgendwann begriff: Ich kann andere Menschen nicht verändern. Ich kann nur mich verändern. Ich kann Dinge in mir heilen. Ich kann lernen, Angst zu erkennen und mich bewusst für Liebe entscheiden. Ich kann mich beobachten, wie ich (ver-)urteile und immer mehr dazu erwachen, es nicht mehr zu tun. Und ich kann teilen, was ich dabei sehe. Ich habe meine Stimme, damit ich sie nutze.

Nichts davon muss ich. Aber wenn ich WIRKLICH etwas verändern will, ist das der größte Hebel (auch wenn Angst-Mind sagt, das sei absoluter Humbug, was soll das schon verändern).

Liebe ist so viel größer als wir uns vorstellen können. So viel machtvoller. Wenn wir ihr Raum geben, verändert sie die Welt für uns.

Und noch etwas sehe ich: Meine Realität wird von innen nach außen erzeugt. Wenn im Außen Dinge sind, die mir nicht gefallen, ist es leichter, sie Innen zu verändern.

Verständnis ist der erste Schritt

Jeder Mensch verdient Liebe. Und ich meine - jeder Mensch, und wenn uns das schwer fällt, dann ist das ok - aber es heißt nicht, dass der Mensch keine Liebe verdient, sondern dass es noch etwas in uns gibt, das heilen möchte.

Ich habe Verständnis für alle Beteiligten, ich sehe durch ihre Wut und den Hass, durch die Parolen und den Lärm hindurch ihre Ängste, ihre kleinmachenden Gedanken, denen sie Glauben schenken, ihre Illusion von Ohnmacht. Für mich gibt es keine Guten und Bösen, keine die "es begriffen" haben und keine, die noch lernen müssen. 

Ich sehe nur Menschen und in jedem von ihnen steckt der Wunsch nach Heilung. Nach Ganzsein. Nach Zugehörigkeit, Wert und Akzeptanz.

Alles hat immer mit mir zu tun

Wahrnehmung wird durch Projektion erzeugt, heißt es im Kurs in Wundern.

Alles, was ich wahrnehme, hat immer etwas mit mir zu tun. Mit meiner Angst, meiner Trauer, meiner Wut, meinem Unverständnis. Und meinen Schuldgefühlen, die der Nährboden für all das sind. Meiner Ur-Schuld, wenn du so willst - der größten Illusion von allen, die loszulassen ich eingeladen bin.

Wäre das nicht da, könnte ich Szenen wie in Demmin nicht sehen. Sie wären nicht in meiner Realität. Das hat nichts mit Wegschauen oder Verleugnen zu tun (auch wenn der Kurs in Wundern immer wieder dazu auffordert, Dinge zu verleugnen, die aus Angst geboren wurden) - sondern mit Quantenphysik.

Und auch da spüre ich schon wieder Schuld - denn Verleugnen erlaube ich mir nicht, weil ich glaube, mich damit schuldig zu machen.

Ich finde, das ist eine spannende Reise, die für uns möglich wird, wenn wir an Tagen wie dem 8. Mai in Demmin weder angstvoll wegschauen noch mitmachen, sondern einfach nur daneben stehen, beobachten und fühlen.

Eine Reise durch die Angst hindurch zur Liebe, zum Frieden, der Freude und unserem wahren Selbst.

Was beobachtest du? Was fühlst du? Teile es gerne in den Kommentaren.

Alles Liebe

Bettina

PS: Hier ist noch das Musikvideo zu Demmin, das ich wieder so wundervoll finde. Danke, liebe Line und lieber Christian für eure Arbeit 💖

Kategorien: Dein wahres Selbst | Schlagworte: Angst, Denken verändern, finde deine Stimme, heil werden

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Aloha, ich bin Bettina - Pferdefrau, Autorin und spirituelle Forscherin. Ich liebe die Natur, das Leben und lazy Erfolg, der sich natürlich und mühelos entfaltet.

Hier im Blog teile ich meine Erkenntnisse und Erfahrungen rund um die 3 Prinzipien (Sydney Banks), Ein Kurs in Wundern (Helen Schucman) und The Law Of Attraction (Abraham Hicks) - oder anders gesagt:

Wie du aus einem fremdgesteuerten, leistungsgetriebenen Leben aussteigst, und dich von deiner angeborenen inneren Weisheit führen lässt, hin zu einem Leben, schöner als du es dir je erträumt hast, Schritt für Schritt, und ohne alles hinzuschmeißen.

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