Dein "System" bringt sich von selbst wieder in Balance - wenn du es lässt
15.11.2022
Letztens hatte ich wiedermal einen dieser Tage. Ich war müde, unmotiviert, keine Lust zu nichts. Der Hund hatte Schmerzen und obendrein war ich alleine für unsere Pferde zuständig. Schon das Aufstehen kostete mich eine Menge Kraft.
Ich schleppte mich durch den Tag, versuchte, mich aus dem Loch zu hieven, während ich gefühlt nichts auf die Reihe bekam. Meine Laune war mäßig, was wohl verständlich ist.
Einen Tag später: Mir geht es hervorragend. Die Sonne scheint, die Blätter funkeln bunt in der Sonne und ich summe ein Lied, während ich lächelnd durch's Dorf radel. Was ist passiert? Was hat sich verändert?
Erst einmal gar nichts, außer dass mein "System" sich von selbst wieder reguliert hat. Auf einmal ist die innere Ruhe und Ausgeglichenheit wieder da. Die Welt ist wieder hell und einladend und ich habe wieder Lust, Neues zu kreieren.
Das ist das Geniale an unserem "Human Design", unserem menschlichen Design. Wir haben die Fähigkeit, aus jeder emotionalen Unbalance wieder herauszufinden - und zwar unabhängig von den äußeren Umständen. Es braucht dazu nur neue, heilsame oder einfach nur hoffnungsvollere oder fröhlichere Gedanken. Und die kommen, so sicher wie das Amen in der Kirche, wie man so schön sagt. Wenn wir sie lassen.
Nur leider lassen wir sie meistens nicht. Aus unschuldigem Unwissen heraus.
Früher habe ich geglaubt, wenn es mir nicht gut geht, müsse ich damit etwas tun. Manchmal denke ich das heute noch. Es ist eine uralte Konditionierung, ein Irrglaube, dem wir kollektiv aufgesessen sind.
Wenn ich müde bin, denke ich, ich müsse Kaffee trinken. Wenn das nicht hilft, bin ich ganz schnell in dem Gedanken: Mit mir stimmt etwas nicht. Oder noch schlimmer: Mein Leben ist so, wie es ist, nicht in Ordnung.
Wenn ich keine Lust auf mein Business habe, denke ich (wie gesagt, manchmal heute noch), ich brauche einen anderen Job, ich bin in der falschen Richtung unterwegs. Wenn ich diesen Gedanken glaube (was heute nicht mehr so häufig vorkommt, früher aber immer), beginnt das Grübeln: Aber welche Richtung ist dann die richtige? Wo ist mein Weg? Wo ist die Freude? Was ist meine Bestimmung?
Ich mag Fragen, die Klarheit und Bewusstsein bringen, die neue Türen zu neuen Möglichkeiten öffnen und unseren Horizont erweitern. Doch diese Fragen gehören nicht dazu.
Sie kommen einfach aus der falschen Richtung - aus dem Irrtum, wenn ich mich nicht gut fühle, müsse ich mein Leben verändern. Das ist einfach schlichtweg nicht wahr.
Ich erlebe mein Leben nicht, wie es ist, sondern wie ich darüber denke.
Und ich kann dieses Denken nicht ändern.
Aber wenn ich aufhöre, jeden meiner Gedanken zu glauben, verändert mein Denken sich von allein. Es kommt zur Ruhe, und öffnet damit den Raum für Neues. Für das Wahre. Und das ist immer bedingungslose Liebe.
Wenn ich müde bin, muss ich damit nichts tun. Ich kann trotzdem meinem Tagesablauf folgen, oder ich kann ein Nickerchen machen. Ich kann Netflix Serien schauen oder ein Buch lesen oder Sims spielen oder mit dem Hund spazieren gehen. Oder ich nehme meine Kundentermine wahr, wenn das nötig ist.
Mein Denken wird dabei vielleicht Amok laufen. Einfach weil es so aufgewühlt ist, wird es versuchen, mich davon zu überzeugen, wie schlecht es mir geht und dass ich etwas dagegen tun muss.
Früher wäre ich darauf eingegangen. Heute lass ich die Finger davon. Je weniger ich dagegen tue, desto eher reguliert es sich von allein.
Denn das ist, was unser menschliches System tut: Es reguliert sich von allein.
Es bringt sich wieder in die Balance.
Wir müssen nichts tun, im Gegenteil: Je mehr wir versuchen, es zu beeinflussen, desto mehr greifen wir in diesen natürlichen Prozess ein. Wir verhindern die "Heilung", weil wir in der Wunde popeln, damit sie schneller heilt 😇
Dem Hund ging es übrigens am "Tag danach" auch wieder besser. Mein Verstand hätte früher gesagt: Darum geht es dir so gut! Weil es dem Hund wieder gut geht!
Früher hätte ich das geglaubt. Hätte, sobald ich müde oder traurig oder lustlos bin, die Ursache gesucht und versucht, sie auszumerzen. Die Ursache im Außen, versteht sich.
Heute kann ich das nicht mehr. Es ist als würde eine innere Hand mich zurückhalten. Ich kann nicht mehr in blinden Aktionismus verfallen, nur weil der Hund Schmerzen hat. Mein Kopf hätte das gern, aber mein Körper macht irgendwie nicht mehr mit.
Meinen Kopf macht das manchmal wahnsinnig, aber ich bin sicher, auch das gehört zum Heilungsprozess dazu.
Offenbar habe ich es bereits tief gesehen (und vergesse es nur ab und an wieder): Nicht das Außen macht das Innen. Es ist genau umgekehrt. Inside-Out. Von Innen nach Außen. Es funktioniert NUR in diese Richtung. Immer.
Was also, wenn es nicht mir besser geht, weil es dem Hund besser geht - sondern wenn es dem Hund besser geht, weil es mir besser geht?
Ich will noch einen Schritt weiter gehen:
Was, wenn es schien, als würde es dem Hund nicht gut gehen, weil es mir nicht gut ging - und was, wenn es jetzt so scheint, als würde es dem Hund wieder gut gehen, weil es mir besser geht?
Inside-Out. Es geht immer nur in eine Richtung - von innen nach außen.
Was siehst du darin?
Alles Liebe,
Bettina
Kategorien: Heilung + BewusstSein | Schlagworte: Denken verändern, Inside-Out, Loslassen, Vertrauen
Aloha, ich bin Bettina - Pferdefrau, Autorin und spirituelle Forscherin. Ich liebe die Natur, das Leben und lazy Erfolg, der sich natürlich und mühelos entfaltet.
Hier im Blog teile ich meine Erkenntnisse und Erfahrungen rund um die 3 Prinzipien (Sydney Banks), Ein Kurs in Wundern (Helen Schucman) und The Law Of Attraction (Abraham Hicks) - oder anders gesagt:
Wie du aus einem fremdgesteuerten, leistungsgetriebenen Leben aussteigst, und dich von deiner angeborenen inneren Weisheit führen lässt, hin zu einem Leben, schöner als du es dir je erträumt hast, Schritt für Schritt, und ohne alles hinzuschmeißen.
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Kommentare
Imke Köhler von https://selbstliebe-lernen.online/ sagt:
16.11.2022 um 09:28 Uhr
Liebe Bettina,
so sehr sprichst du mir aus dem Herzen mit diesem Beitrag. Denn mir geht es heute auch nicht so prächtig. Und so habe ich beschlossen, die Zeit bis zu meinem Kundentermin einfach mal nur das zu machen, wozu ich wirklich Lust habe. Und nicht das, was ich mir vorgenommen hatte. Es ist so heilsam und befreiend, einfach mal loszulassen. Allein durch diese Entscheidung öffnet und entspannt sich etwas. Und ja, ich selbst mache auch immer wieder die Erfahrung, wie leicht sich das Leben entwickelt, wenn ich alles annehme, was sich zeigt und aufhöre, es anders haben zu wollen. Wenn ich mich selbst achte, kann es nur von Innen nach Außen gehen. Ich danke dir sehr für deine Inspiration!
Alles Liebe für dich,
Imke - Coaching für emotionale Freiheit und mehr Selbstliebe
Antworten
Bettina Ramm sagt:
17.11.2022 um 09:49 Uhr
Liebe Imke,
ich danke dir von Herzen für's Teilhaben-Lassen an deinen Gedanken und deiner Erfahrung. ❤️
Wenn Loslassen nur nicht immer so schwer wäre, oder?
Ich frage mich manchmal, warum wir alle nicht viel öfter nur das tun, wozu wir Lust haben. Aber da steckt so viel Schuld drin und so viele schlechte Dinge, die dann angeblich passieren - mit uns und mit den anderen. Was, wenn das gar nicht wahr ist?
Und das Coole ist: Unser "System" sagt uns immer Bescheid. Wo wir gerade sind, ob wir uns gerade antreiben. Oder ob wir gut auf uns achten. Wir haben nur gelernt, es zu ignorieren. In der aktuellen Zeit geht es aus meiner Sicht darum, es wieder zu "ent-lernen". 🤗
Alles Liebe, Bettina