So wurde mein Marketing (endlich) einfach, systematisch UND konsistent
05.11.2025
Dieser Text ist ein Beitrag zur Blogparade "Der kleine Schritt, der einen großen Unterschied ausgemacht hat" von Michaela Thiede.
Vor ein paar Tagen hab ich meine Ablage neben dem Schreibtisch aufgeräumt und stieß auf ein A3 Blatt, auf dem ich vor einiger Zeit meine "perfekte Marketingstrategie" aufgezeichnet hatte. Ich habe viele solcher Mindmaps gezeichnet, immer wieder, in dem Wunsch, meine vorhandenen Marketingaktivitäten und das, wovon ich glaubte, dass es noch fehlt, zusammenzubringen.
Nichts davon schaffte es vom Papier in die Realität.
Heute brauche ich diese Mindmaps nicht mehr, denn mein Marketing ist total systematisch, konsistent und harmonisch geworden. Gleichzeitig ist es super-simpel und genau an meine Bedürfnisse und meine Arbeitsweise angepasst. Das ist mir aber erst angesichts des A3-Blatts klar geworden, und ich wunderte mich, was den Shift bewirkt hat ...
Dann fiel es mir ein: Ich hatte die Kraft von Systemen im Marketing erkannt und erlaubt! Und in diesem Moment erinnerte ich mich an die Blogparade, die Michaela Thiede gerade durchführt - und wie gut genau das passt, denn lustigerweise hat Michaela das Buch, das den riesigen Unterschied für mich machte, gerade aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.
Aber fangen wir mal von vorne an.
Mein Wunsch nach mehr Struktur und Konsistenz
Auch wenn ich im Marketing viel gesehen habe und mit Slow Marketing schon seit 5 Jahren das Marketing meiner Kund:innen und Klient:innen vereinfache, habe ich doch bei meinen eigenen Marketingaktivitäten immer wieder gestruggelt. Manchmal fühlte ich mich wie ein wild gewordenes, total verwirrtes Huhn 🐔, das ruhelos von einem Ort zum anderen rennt, immer auf der Suche.
Ich wusste, wie man endlos Contentideen generiert. Ich wusste, dass sich im Marketing vieles kombinieren und wiederverwenden lässt. Ich wusste, dass meine "Zielgruppe" praktisch überall ist. Und ich wusste, dass ich, wenn ich klar bin, sehr schnell und produktiv sein kann.
Im Grunde wurde mir genau das zum Verhängnis:
Ich wusste zu viel und ich wollte zu viel. Ich wollte vor allem beweisen, dass ich es als Marketingexpertin draufhabe. Dass ich alles kombiniert kriege, ohne allzu viel Zeitaufwand.
Aber ich habe das Pferd von der falschen Seite aufgezäumt. Ich habe versucht, eine Strategie auf dem Reißbrett zu entwerfen und dann in mein Business zu integrieren. Natürlich ist das anstrengend (und hat für mich deshalb auch nie funktioniert, egal wie sehr ich die Strategie-Mindmap verfeinert und optimiert habe), denn es ist der falsche Ansatz.
Wie Systeme sich in mein Leben drängten
Systeme haben sich quasi in mein Leben gedrängt. Eigentlich nicht wirklich, aber es fühlte sich so an.
Im Sommer letzten Jahres meinte eine befreundete 3P Mentorin, ihrem Gefühl nach würden mir Systeme sehr helfen, meine Herausforderungen im Business zu lösen. Sie empfahl mir ein Buch, das mich aber nicht weiter interessierte. Ich fühlte mich beinahe beleidigt - denn wenn jemand systematisch ist, dann ja wohl ich, und das schon mein Leben lang. Außerdem hatte ich etwas viel Wertvolleres: Innere Weisheit. Und ein System war für mich der absolute Widerspruch dazu.
Ein halbes Jahr später war das Buch "The Power of Systems" von Steve Chandler und Trevor Timbeck (gibt's auch auf Deutsch) plötzlich auf dem Weg zu mir. Meine Mentorin und Freundin Sandra Heim hatte es als Geschenk an mich gesendet, ohne mich vorher zu fragen.
Ich war total genervt, aber gleichzeitig auch neugierig: Was ist mit diesem Buch, dass es unbedingt in mein Leben will?
Als es ankam, beschloss ich es zu lesen - und konnte es nicht mehr aus der Hand legen, bis ich es durch hatte.
Systeme und innere Weisheit
Tiefer und tiefer erkannte ich ein Missverständnis: Ich hatte geglaubt, Systeme würden Weisheit wieder in die Schranken weisen. Ich hatte geglaubt, Systeme zu nutzen sei ein Verrat an mir selbst, an meinen spontanen Impulsen und meiner Intuition.
Aber genau das Gegenteil ist der Fall!
Ich erkannte, dass das ganze Leben aus Systemen besteht: Ökosysteme, Sternensysteme, Verdauungssystem usw. Das zieht sich durch ALLES. Universelle Intelligenz selbst bedient sich Systemen, um alles in Harmonie und am Laufen zu halten!
Und ich sträube mich dagegen, weil ich denke, dass ich es besser weiß 🤭
Systeme haben die Kraft, einmal getroffene Entscheidungen zu unterstützen, Bewegungen in eine gewisse Richtung beizubehalten, auch wenn man sich "mal nicht so fühlt" oder wenn man mal wieder den Gedanken hat, dass etwas, was man (mehr oder weniger regelmäßig) tut, sowieso nicht funktioniert. (Kennst du zufälligerweise diesen Gedanken? Wie fühlt er sich an? Wenn er sich gut anfühlt, ist es Weisheit. Aber ehrlich gesagt - bei mir fühlte er sich so gut wie nie gut an.)
Kurz gesagt:
Systeme helfen, Schritte, zu denen man sich in Weisheit entschieden hat, beizubehalten, wenn die Gedanken Amok laufen.
Eigentlich war mir das nicht neu
Mit dieser Erkenntnis fiel mir noch was anderes wie Schuppen aus den Haaren 👀: Das Denken in Systemen ist eine meiner Superkräfte, die ich abgelehnt habe, seit ich vor einigen Jahren auf die 3 Prinzipien nach Sydney Banks gestoßen bin - weil ich alles abgelehnt habe, was aus dem Kopf kommt (und ich dachte, Systeme seien ein Produkt unseres Verstands).
Dabei ist beides Unsinn - unser Kopf ist ja nicht ohne Grund da, bzw. besser gesagt unser Verstand. Er ist ein mega wertvolles Werkzeug. Und Systeme basieren in Wahrheit auf Weisheit (gesundem, klarem Menschenverstand).
Je tiefer ich ins Thema tauchte, desto mehr wurde mir klar, dass ich intuitiv schon immer Systeme für mich genutzt habe, um mein Leben klarer und einfacher zu machen - in allen Lebenslagen, und dass das vielleicht auch einer der Hauptgründe ist, warum mein Business nach so vielen Jahren noch immer existiert, warum ich sowohl Mutter als auch Unternehmerin sein konnte (und trotzdem ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Kindern habe) und mein Leben auch sonst alles in allem recht gut "läuft".
Für WEB-Grips habe ich ein Qualitätsmanagement-System entwickelt, das dafür sorgt, dass meine Mitarbeiter ihre Arbeit leichter und mit gleichbleibender Qualität erledigen können und dabei auch noch Zeit sparen.
Im Haushalt habe ich immer wieder Aufgabensysteme verwendet, um meine Kinder mit einzubeziehen.
Ich nutze einen Einkaufszettel, um einmal in der Woche (meistens mittwochs) gezielt einkaufen zu gehen - ohne zu viele Spontankäufe, die sich dann nicht zu sinnvollen Mahlzeiten kombinieren lassen.
Und. So. Weiter.
Ohne all meine Systeme wäre ich aufgeschmissen.
Nur im Marketing hatte ich mir das bislang nicht erlaubt. Ich konnte es nicht sehen. Ich hatte Tomaten auf den Augen, weil ich glaubte, gutes Marketing basiere auf spontanen Eingebungen.
Die fehlende Zutat für Slow Marketing
Genau genommen sind Systeme genau das, was mir bislang als "Zutat" für Slow Marketing gefehlt hatte. Irgendwie war mir immer klar, dass wirklich erfolgreiches Marketing nicht nur darauf fußen kann, dass wir von Moment zu Moment unseren Eingebungen folgen.
Ich hatte das versucht und mich damit mehr verzettelt als vereinfacht.
Mein Kopf ist eine unendliche Ideenmaschine, und ich dachte lange, ich müsse die Ideen nur besser filtern.
Und auf der anderen Seite gab es Zeiten, da kam überhaupt nichts.
Ich konnte sehen, dass es anderen ähnlich ging - vor allem, wenn sie sich vom "außen nach innen" Marketing abwendeten und begannen, ihrer eigenen Weisheit zu folgen.
Irgendwas fehlte.
Genau - Systeme. Sie schließen diese Lücke zwischen impulsivem Tun bzw. Nichtstun und echtem Wachstum. Weil sie unser Tun kanalisieren und gleichzeitig den Raum für unsere Eingebungen und Impulse halten.
Was das für mein Marketing heißt
Ganz konkret heißt das: seit ich mir erlaube, auch in meinem Marketing in Systemen zu denken - ohne Angst, mich dadurch zu begrenzen oder einzuschränken - entwickelt sich meine Strategie von alleine.
Schritt für Schritt.
Als erstes habe ich meine Newsletterverteiler vereinfacht und zusammengelegt. Dann habe ich mir vorgenommen - für mich selbst - zwei Newsletter pro Woche zu schreiben.
Vor ein paar Wochen habe ich meinen Podcast wieder aufgenommen. Zwei Mal pro Woche erscheint eine neue Folge.
Ich habe den Minikurs neu aufgesetzt und Facebook Anzeigen geschalten.
Alles ist auf einmal in ganz natürlicher Bewegung.
Das Geheimnis: Ich mache es Schritt für Schritt. Nicht mehr von oben nach unten (so wie ich das beim Programmieren gelernt habe), sondern von innen nach außen.
Das Ding ist ja - alles kostet am Anfang mehr Zeit, muss sich erst einspielen, weckt vielleicht auch Widerstände, durch die wir gehen müssen. Aber wenn das durchgestanden ist, läuft es beinahe von alleine und es ist wieder Raum für den nächsten Schritt.
Und statt ALLES machen zu wollen fokussiere ich mich immer wieder auf das, was als nächstes am meisten Sinn für mich ergibt.
Vielleicht werde ich auf diese Weise sogar omnipräsent, obwohl ich Omnipräsenz immer abgelehnt habe. 😂
Systeme vs. Strategien
Ich habe lange gedacht, eine gute Strategie denken wir uns aus und dann gehen wir darauf zu.
Oder meinetwegen - wir denken sie uns nicht aus, sondern wir "downloaden" sie, wir lassen sie uns als Eingebung schenken.
In Wahrheit entsteht eine Strategie, wenn wir unser System immer wieder anpassen, hinterfragen, optimieren, vereinfachen oder automatisieren.
Ein System ist daher ein lebendiger Weg MIT dem Leben hin zu einer Strategie, die tatsächlich für uns funktioniert. Weil sie mit und durch uns entstanden ist, und sich immer wieder an uns, unsere Vorlieben, Ziele, Stärken und Möglichkeiten anpasst.
Mein System besteht dabei aus unendlich vielen Sub-Systemen, z. B. wie wir derzeit die Podcast-Folgen schneiden und vorbereiten, bei YouTube hochladen usw. Auch diese Systeme sind lebendig, wir probieren aus, experimentieren, fühlen, was für uns passt, passen es an, testen erneut. Bis es passt.
DAS macht Marketing wirklich einfach - und dabei systematisch und konsistent. Und lebendig.
Alles Liebe
Bettina
PS: Ich habe gerade eine Podcast-Folge dazu aufgenommen, wie du in 3 Schritten dein eigenes konsistentes Marketingsystem erstellst. Sie erscheint am 20. November hier (am besten auf einer der Plattformen abonnieren, weil es dazu nicht noch einen separaten Newsletter gibt).
Kategorien: Geld & Impact | Schlagworte: Erfolgsrezepte, Ins Tun kommen, Marketingstrategie, Simpel ist besser
Aloha, ich bin Bettina - Unternehmerin, Pferdefrau, Autorin und spirituelle Forscherin. Ich liebe die Natur, das Leben und lazy Erfolg, der sich natürlich und mühelos entfaltet.
Hier im Blog teile ich meine Erkenntnisse und Erfahrungen rund um Marketing und Spiritualität - für ein Leben, das sich so anfühlt, wie es eigentlich für uns gedacht ist: Voller Freude, Neugier, Leichtigkeit und innerem Frieden.
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Kommentare
Michaela Thiede sagt:
05.11.2025 um 16:21 Uhr
Liebe Bettina,
ich kann deine Abneigung gegen Systeme soooo gut verstehen, denn für mich sahen sie lange wie eine Zwangsjacke aus - bis ich entdeckt habe, dass sie mich sogar unterstützen können. 😯
Wie toll, dass du deine fehlende Zutat gefunden hast und dein "Rezept" für Slow Marketing jetzt rund ist. Das spürt man in jeder Zeile.
Liebe Grüße
Michaela
Antworten
Bettina Ramm sagt:
06.11.2025 um 14:43 Uhr
Zwangsjacke - ja das trifft es ganz gut. Der fehlende Hint war, dass ich Systeme immer selbst kreiere und jederzeit anpassen kann, wenn sie nicht mehr passen.
So entsteht Struktur mit ganz viel Freiheit.
Danke, liebe Michaela 💖